Vorhofflimmern und Krebs wurden als weit verbreitete Erkrankungen bisher als 2 unterschiedliche
Krankheitsbilder betrachtet, doch mit der raschen Entwicklung der Kardioonkologie
als neues Fachgebiet werden Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen
bei Krebspatienten zunehmend wahrgenommen. Studien haben gezeigt, dass Krebspatienten
ein höheres Vorhofflimmer-Risiko haben. Als zugrunde liegende Mechanismen werden gemeinsame
Risikofaktoren bzw. pathophysiologische Vorgänge und Nebenwirkungen der Krebsbehandlung
bisher vermutet. Der Zusammenhang zwischen Vorhofflimmern und Krebs scheint aber bidirektional
zu sein, da neu auftretendes Vorhofflimmern auch als Indikator für das Auftreten von
Krebs gewertet wurde, was aber bisher nicht systematisch in Studien untersucht wurde.